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Kämpfe in Syrien UN-Generalsekretär Ban fürchtet Religionskrieg

Die Kämpfe zwischen Assads Armee und den syrischen Rebellen werden immer heftiger. Die USA schlagen Alarm. UN-Generalsekretär Ban warnt vor einem Religionskrieg, der sich auf Nachbarländer ausweitet.

Die Schlacht um die syrische Metropole Aleppo ist laut Einschätzung der US-Regierung eine "ernsthafte Eskalation" der Lage in dem Land. Insbesondere der Einsatz von Militärflugzeugen, Helikoptern und Panzern gegen Zivilisten zeige, dass das Regime von Machthaber Baschar al Assad nicht mehr behaupten könne, lediglich gegen vereinzelte Aufständische zu kämpfen, sagte eine Außenamtssprecherin am Montag in Washington. Die Lage in der nordsyrischen Wirtschaftsmetropole ist weiter unübersichtlich. Sowohl das Regime von Assad als auch die Rebellen meldeten militärische Erfolge.

Derweil beriet US-Präsident Barack Obama mit dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan über die Situation in Syrien. Das Telefongespräch habe sich um die Frage gedreht, wie der politische Übergang in dem Land beschleunigt werden könne, teilte das Weiße Haus mit. Sie vereinbarten ferner, humanitäre Hilfsmaßnahmen zu koordinieren, um syrischen Flüchtlingen zu helfen.

Angesichts des Blutvergießens und Hunderttausender Flüchtlinge in Syrien hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erneut eine sofortige Einstellung der Kämpfe gefordert und vor einem religiös motiviertem Bürgerkrieg gewarnt. Mittlerweile sind nach Angaben der Vereinten Nationen mindestens zwei Millionen Syrer von der Gewalt betroffen.

"Weitere Kämpfe sind nicht die Antwort"

"Weitere Kämpfe sind nicht die Antwort", meinte Ban vor Journalisten in New York. "Eine weitere Militarisierung dieses Konflikts wird nur die Zerstörungen endlos fortführen und das Leid verlängern. Ein religiös motivierter Bürgerkrieg würde außerdem auch die Nachbarn Syriens ernsthaft gefährden", warnte er. "Jeden Tag, an dem sich die Spirale der Gewalt dreht, werden mehr Syrer getötet, verletzt, gefoltert oder gezwungen, aus ihrem Zuhause oder ihrem Land zu fliehen", sagte der UN-Chef.

Der Konflikt weist auch eine konfessionelle Komponente auf. So gehören der Assad-Clan und die Spitzen des Regimes der schiitischen Sekte der Alawiten an, während die meisten Aufständischen Sunniten sind. Aus der Minderheit der Christen gibt es nur wenig Unterstützung für die Opposition.

Am Dienstag will der oppositionelle Syrische Nationalrat in Kairo über die Bildung einer Übergangsregierung im Exil beraten. "Es werden Vertreter aller Oppositionsgruppen anwesend sein. In der vergangenen Woche haben wir mit Generälen der "Freien Syrischen Armee" in einem türkischen Camp an der Grenze gesprochen", sagte Nationalratsmitglied Halit Hoca.

Westerwelle fordert Bekenntnis zur Demokratie

Außenminister Guido Westerwelle rief die syrische Opposition zu einem klaren Bekenntnis zur Demokratie auf. "Bei ihrem Treffen in Kairo sollten die verschiedenen Strömungen der Opposition unzweideutig sagen, dass ihr gemeinsamer Nenner der Kampf für ein demokratisches und pluralistisches Syrien ist, in dem auch Minderheiten wie die Christen ihren Platz haben", sagte Westerwelle der #link;Auf dem Weg zu seinem ersten Besuch in die umkämpften Städte Homs und Al Ratsan geriet auch der Leiter der UN-Beobachtermission, Babacar Gaye, ins Fadenkreuz. Sein Konvoi wurde angegriffen. UN-Mitarbeiter seien aber nicht verletzt worden, teilte Ban mit.;"Rheinischen Post"#.

Syrische Regierungstruppen griffen am Montag den dritten Tag in Folge Stellungen der Aufständischen in Aleppo an. Die Stadtbezirke Salaheddin und Al Sukkari wurden bombardiert, in Salaheddin, Al Issa und Athamija tobten darüber hinaus heftige Kämpfe am Boden, wie die syrischen Menschenrechtsbeobachter in London mitteilten.

Die Rebellen eroberten nach eigenen Angaben einen Kontrollpunkt nördlich der Stadt und eröffneten sich damit erstmals eine direkte Straßenverbindung zum Nachbarn Türkei. Über die 50 Kilometer lange Strecke könnten nun Kämpfer und Nachschub transportiert werden, sagte der örtliche Rebellenkommandeur.

Auf dem Weg zu seinem ersten Besuch in die umkämpften Städte Homs und Al Ratsan geriet auch der Leiter der UN-Beobachtermission, Babacar Gaye, ins Fadenkreuz. Sein Konvoi wurde angegriffen. UN-Mitarbeiter seien aber nicht verletzt worden, teilte Ban mit.

jar/DPA DPA

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